M Ü H L E N    S e r i e  [ 4\5 ]


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    L  I  E  D

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Die Wassermühle

In der Steinzeit hatte man in Europa noch mühsam mit einem Mahlstein Getreidekörner klein gerieben. Die ersten Wassermühlen, die es in Mesopotamien schon lange gab, brachten dann die Römer in deutsches Gebiet. Wie viel leichter war es nun, mit Hilfe der Wasserkraft Getreide zu mahlen! Man brauchte dafür ein fließendes Gewässer und ein Wasserrad, das von diesem angetrieben wurde. Das Wasserrad setzte dann zum Beispiel den Mahlstein in Bewegung. Nicht nur Müller nutzten jedoch Wassermühlen, man konnte mit ihnen auch Erz zerkleinern, Schmiedehämmer antreiben oder Holz sägen.

Die Windmühle

Ab dem Mittelalter setzten sich mehr und mehr auch Windmühlen durch. Die konnten auch dort eingesetzt werden, wo es keinen Wasserlauf gab. Vor allem weite Ebenen boten sich dafür an, damit es auch genug Wind gab. Hier versetzt der Wind Flügel in Drehung, was wiederum das Mahlwerk antreibt.
Im Heiligen Römischen Reich wurde im 13. Jahrhundert die Bockwindmühle entwickelt. Sie heißt so, weil die Mühle auf einem Dreh-Bock aus Holz steht. Auf diesem Bock konnte das Mühlrad immer in den Wind gedreht werden. So konnte die Windkraft optimal ausgenutzt werden.

Was war der Mühlenzwang?

Im Jahr 1158 erließ Friedrich Barbarossa ein Gesetz zum Mühlenzwang oder Mühlenbann. Es besagte, dass die Bauern ihr Getreide nur zu einem bestimmten Müller bringen durften. So wurde ein Wettbewerb unter den Müllern verhindert und der Grundherr hatte seine Einnahmen.
Zuvor gehörten die Mühlen meist der ganzen Dorfgemeinschaft. Dann wurden die Müller Pächter eines Grundherrn und im Umkreis durften auch keine weiteren Mühlen gebaut werden. Nur der Grundherr hatte also das Recht, Mühlen zu bauen und zu betreiben. Er erhielt Pacht vom Müller und auch die Bauern mussten einen Teil ihres gemahlenen Getreides an ihn abgeben.




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Im Laufe der Jahrhunderte fand die Mühlentechnik, die sich ursprünglich nur auf das Vermahlen von Getreide bezog, in nahezu allen Bereichen des Handwerks und der frühen Industrie Anwendung. Seit dem Mittelalter sind in Deutschland über 150 unterschiedliche Anwendungsarten der Mühlentechnik nachweisbar.WassermühlenSchon Jahrhunderte, bevor die ersten Windmühlen errichtet wurden, waren Wassermühlen in Betrieb. Die Römer brachten sie einst mit in ihre germanischen Rheinprovinzen. Von hier aus waren es Mönche, die im Zuge ihrer Missionierungsbestrebungen die neue Technik immer weiter nach Osten trugen.

Um 1000 n.Chr. waren Wassermühlen in allen damals besiedelten Gebieten Deutschlands allgemein verbreitet. Unter geschickter Ausnutzung der Geländeverhältnisse wurden ober-, mittel- und unterschlächtige Wasserräder eingesetzt, die die Mahlgänge antrieben.

Während Getreidemühlen in allen Landesteilen betrieben wurden, liegt das Haupteinsatzgebiet der Werkmühlen im wesentlichen in den industriell höher entwickelten süddeutschen Gebieten.

Die Leistungsfähigkeit der Getreidemühlen wurde weitestgehend bestimmt vom Wasserangebot, von der produzierten Getreidemenge der Region und vom Bedarf an Mahlprodukten. Aus diesem Grunde sind in den süddeutschen Ländern an den kleinen Flüssen mit geringem Einzugsgebiet kleinere Bauernmühlen entstanden. In Mittel- und Norddeutschland konnten sich an großen und wasserreichen Flüssen mit einem ausgedehnten Getreide produzierenden Hinterland äußerst leistungsfähige Handwerks- und Industriemühlen entwickeln.

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß eine gewisse Typologie der Wassermühlen zum einen nach der Art der Wasserzuführung, zum anderen nach ihrer Zweckbestimmung vorgenommen werden kann.WindmühlenDie ersten Windmühlen wurden in Deutschland fast fünfhundert Jahre später errichtet als die ältesten Wassermühlen. Während Wassermühlen an Wasserläufen in allen deutschen Regionen betrieben wurden, blieben Windmühlen auf die Standorte beschränkt, die hinreichend eben und windsicher waren. Diese Bedingungen waren im wesentlichen nördlich einer Linie Aachen – Kassel – Suhl – Dresden gegeben. Südlich dieser Linie gab es nur vereinzelte Windmühlen.

Im Windmühlenbau haben sich im Laufe der Zeit erhebliche Veränderungen vollzogen, weshalb man hinsichtlich der Gebäude durchaus von Mühlentypen sprechen kann. Sind Sie technisch interessiert ? Dann sehen Sie sich hier den Aufbau einer Holländerwindmühle an!

Die ältesten Mühlen sind Bockwindmühlen.

Der Bock, der der Mühle den Namen gibt, stützt den senkrecht stehenden Hausbaum, auf dessen oberem Zapfen über eine mächtige Balkenkonstruktion der gesamte Mühlenkasten drehbar gelagert ist. An dem herausragenden Sterz wird die Mühle in den Wind gedreht.

Gelegentlich wurde der Bock zur Schaffung einer überdachten Lagerfläche ummauert.

Bockwindmühlen wurden auch dort errichtet, wo sie später durch modernere Konstruktionen abgelöst wurden. In größerer Zahl blieben sie nur in Mittel- und Ostdeutschland (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen) erhalten. Ihre Bauweise machte die Bockmühle in idealer Weise für Umsetzungen geeignet. Viele der heute stehenden Mühlen dieser Art standen vorher schon an einem anderen Ort und verrichteten dort ihren Dienst.

Seit dem 16. Jahrhundert wurden nach und nach. in den windreichen Gebieten Norddeutschlands diese Mühlen durch die von holländischen Mühlenbauern konstruierten und deshalb nach ihnen benannten Holländermühlen verdrängt, bei denen der untere Teil gemauert ist, während der obere Teil in der Regel aus einer im Grundriß achteckigen Holzkonstruktion besteht. Diese Mühlen hatten auf einer wesentlich verbreiterten Fundamentfläche eine weitaus größere Standfestigkeit und boten mehr Platz für Waren und technische Ausstattung. Nur noch die Haube mit dem Flügelkreuz mußte in den Wind gedreht werden, was anfänglich mit einer außen angebrachten Balkenkonstruktion (Außen-krühwerk), später mittels Windrose automatisch erfolgte.

Von den verschiedenen Untergruppen der Holländermühlen sollen hier nur die landschaftlich auffälligen Galerieholländer erwähnt werden.

Durch den Einbau eines oder mehrerer Sockelgeschosse wurden die Mühlen höher, und das Flügelkreuz konnte die in größerer Höhe stärker wehenden Winde nutzen. Die Galerie wird zur Bedienung der Flügel erforderlich.

Die Holländermühlen sind in Mitteldeutschland selten, südlich der heutigen Autobahntrasse der A2 sind sie eine Ausnahme.

In Form und Funktion den Holländermühlen nahestehend und deshalb auch im Volksmund als solche bezeichnet, sind die vollkommen massiv errichteten Turmwindmühlen. Über ihre Herkunft ist man sich noch nicht sicher. Eine Ähnlichkeit des im Mittelmeergebiet vorherrschenden Typs ist zumindest offensichtlich. Sie sind zwischen Westfalen und Brandenburg anzutreffen, allerdings mit nach Norden abnehmender Tendenz.

Eine spezielle Nutzungsart der Windkraft erfolgt mit den Koker- oder Wippmühlen. Sie wurden in küstennahen Gebieten Norddeutschlands (Niedersachsen und Schleswig-Holstein) zum Entwässern tiefliegender Wiesen oder Äcker eingesetzt und nach dem sie tragenden köcherartigen Pfahlbündel bzw. nach der im Pumpbetrieb zu beobachtenden wippenden Bewegung benannt.

Ebenfalls zur Entwässerung von Niederungsgebieten dienten die sogenannten Tjasker, höchst einfach konstruierte transportable Windmühlen, bei denen eine auf einer Achse befestigte Archimedisehe Schraube durch ein Flügelkreuz angetrieben wurde.

Der jüngste Mühlentyp sind die Paltrockmühlen. Hier ist der gesamte Mühlenkörper über eine Rollenbahn auf einem ringförmig angelegten Fundament drehbar gelagert. Die Drehung in den Wind erfolgt über die auch schon bei Holländermühlen verwendete Windrose. Paltrockmühlen entstanden gewissermaßen als preiswerter Ersatz für eine moderne Holländermühle, wurden also hauptsächlich dort gebaut, wo die Holländermühle ohnehin nicht dominierend war: im östlichen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, westlichen Brandenburg und nördlichen Sachsen. Paltrockmühlen wurden hauptsächlich in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts errichtet, in einer Zeit also, da die Windmühlen ihren Zenit schon überschritten hatten.




https://www.muehlenfreunde.at/muehlejndatenbank/




https://www.retzer-land.at/retzer-windmujehle


Veröffentlicht von RAYMONDi VAN RIDDER

AUTOR - FOTOGRAF - DESIGNER - ILLUSTRATOR 🇦🇹

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